Tabs weckte mich am Morgen, weil er raus wollte. So ließ ich ihn raus und dann bellte er weil er wieder rein wollte. Ach ja, dieses Spiel ereignete sich dreimal, hin her, her hin. Ich war leicht angenervt, weil ich mich eigentlich mal ausschlafen wollte. Nun ja, ich ließ dann die Tür einfach offen. Bin allerdings erst später drauf gekommen, so verschlafen war ich. Sandra weckte mich gegen 9.30 Uhr zum Frühstück. Das war sehr lecker. Gaby und Sandra gewährten mir einen Ausruhtag, was ich auch brauchte. Sie fuhren nach dem Frühstück in die Stadt, um Besorgungen zu machen. Ich legte mich wieder ins Bett und schlief bis 14 Uhr durch. Das tat gut.
Das Wetter war sehr windig, aber nicht so regnerisch. Ich schaute vor dem Schlafen noch nach den Eselchen, denen es gut ging. Sasi hatte aufgeriebene Achseln von dem Sielengeschirr, welches ich ihr anzog beim wandern, weil ich sonst nicht wusste wohin damit, bis ich vielleicht mal einen Wagen finden würde. Johanniskrautöl ist da wieder der Spitzenreiter in der Heilung solcher Wunden.
Minielas Schreien weckte mich irgendwann, was mich verwunderte, was soll hier geschehen an diesem einsamen Ort. Es war auch nichts weiter, außer dass Sasi den Weg auf die vordere größere Weide gefunden hatte, da Sandra ihn ihr zeigte, und Miniela sich nicht hinterher traute und deshalb nach Sasi rief. Ich lockte sie mit vor und freute mich, dass sie mir vertraute. Als sie mit vorn war, sprang und rannte sie freudig herum. Beide Esel jagten die Schafe zum Spaß, was wohl die Schafe nicht so lustig fanden.
Wir aßen zum späten Mittag eine kleine Suppe und dann schauten sich die Frauen eine Serie an, welcher ich nicht beiwohnen wollte. So ging ich runter in mein Zimmer und schrieb Tagebuch. Später fuhr ich mit Sandra auch noch mal kurz ins Dorf. Ich holte Kuchen für uns alle, das erschien mir das mindeste für ihre Gastfreundschaft. Also dafür, dass ich sie am Vorabend quasi überfallen hatte mit unserer Ankunft und bitte uns für eine Nacht zu beherbergen, war es schnell sehr herzlich und per Du. Sie hätten es ja nicht tun müssen, doch sie taten uns den Gefallen und dafür möchte ich keines Menschen Vertrauen missbrauchen und mich doch auf irgendeine Art erkenntlich zeigen. Nach dem leckeren Kaffee und Kuchen bereiteten Sandra und ich einen Pizzateig vor. Danach blieb ich bei den Frauen, sprach mit Gabys Mann der außerhalb arbeitete und ebenfalls sehr freundlich offen und neugierig war.
Da Peter mich sehr gerne und fast unbedingt nach Rudolstadt zum Folklorefestival einladen wollte und ich dies auch irgendwie interessant fand, musste ich mich kümmern in dieser Zeit einen vertrauenswürdigen Platz für meine Eselchen zu finden. Der gute Jonas hatte mir von einem Eseltrekkingverein berichtet und mir dessen Adresse gegeben. Diese bietet neben einigen Fachwissen über Esel auch Adressen von Menschen, die Trekker aufnehmen. Als ich nachgeschaut hatte fand ich in der Nähe von Luckau direkt einen Platz. Toll, das lag direkt auf meiner Reiseroute und könnte zu schaffen sein, bis zum ersten Juliwochenende. Ich rief bei der Familie an und fragte diese verrückte Frage. Es kam mir seltsam und komisch vor so etwas zu fragen. "Ja, ich bin gerade auf Wanderschaft, möchte aber gern mit einem Freund nach Rudolstadt, was so an die 500 km entfernt in Thüringen lag. Würden sie meine Tiere derweil versorgen?" Es war ein älteres Ehepaar, was ich überhaupt nicht erwartet hatte. Sie klangen sehr freundlich. Die Frau wollte mit ihren Mann Rücksprache halten und rief mich später mit der Zusage zurück. Ich jubelte innerlich. Hatte nicht wirklich daran geglaubt. Mit meiner Oma telefonierte ich auch noch, die sehr erfreut über meinen Anruf war. Sie macht sich immer solche Sorgen. Aber auch freute mich ihre Stimme zu hören. In der Entfernung bekommt die eigene Familie so langsam doch eine größere Bedeutung für mich und ich spürte so nach und nach wie sich das Familienband festigte und wir uns durch die Entfernung, paradoxerweise, immer näher kamen.
Nach dem die Pizza fertig belegt und gebacken war, aßen wir sie natürlich. Danach war ich so schwer und müde, dass ich am liebsten ins Bett gegangen wäre. Aber das wurde mir nicht gewährt, weil Sandra und Gaby mir sehr gerne ihre Fotos zeigen wollten. Also blieb ich und schaute Sandra's Fotos aus Österreich an. Schöne alpine Gegend, mit ihrer Heimat keineswegs zu vergleichen. Sie erzählten mir, dass sie in Kärnten Affen frei ausgesetzt hatten. Erscheint mir irgendwie absurd, aber der Mensch ist halt manchmal so, und es zieht wohl die Touristen vermehrt an. Gaby zeigte mir auch noch Fotos von ihrem Urlaub und so wurde es doch noch ein redlicher Abend. Gegen 23.30 Uhr bin ich dann ins Bett.
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