Leider habe ich von dem wunderschönen Schlafplatz keine Fotos gemacht. Auch überhaupt nicht an dem Tag. Hatte ich irgendwie ganz vergeßen.
Nach der erholsamen Nacht stand ich noch vorm Weckerklingeln (7.07Uhr) auf. Es regnete nicht, die Esel fraßen schon kräftig und der Himmel war grau. Ich bereitete das Frühstück, aß und schreib dann noch zwei Karten an liebe Freunde. Ich ließ mir viel Zeit. Übte Kihon mit meinem Jo und dehnte mich aus. Minielas Husten hatte nachgelassen, aber jetzt war sie leicht verschnupft, ich gab ihr noch ein hömophatisches Mittel, was auch sehr gut bei den Eseln anschlägt. Und dann packte ich so langsam. Mit Zelt abbauen, brauche ich noch länger bis ich loskomme und als ich in einer halben Stunde in Wolkenstein war, war es auch schon 12 Uhr. Ohje, hatte ich frühs rumgemehrt, obwohl ich zeitig aufstand. Ich hatte ja das Ziel noch vor dem angekündigten Dauerregen nach Thalheim zu meiner Tante zu kommen. In Wolkenstein, so dachte ich, wird zum Sonntag viel los sein und ich könnte vielleicht noch ein paar Fotografiespenden einsammeln. Doch dem war nicht so, es wirkte fast wie ausgestorben. Kaum ein Mensch auf der Straße und recht zurückhaltende Menschen. Doch eine Frau sprach mich vom Fenster aus an, die ich nach dem Wanderweg fragte und mir dann noch Wasser auffüllte. Nach Wolkenstein gings nach Drehbach, nur 4km, ich dachte, da machste dann eine Mittagspause in der Kneipe. Hatte Hunger nach mehr als nur Knäckebrot. Der Weg war recht anstrengend, weil wieder bergauf und noch an der Straße lang für 1,5km. Zum Glück sind die Menschen Sonntags nicht so streßig im Auto unterwegs. Sasi wollte auch nciht so recht, sie spürt auch immer sofort wenn ich Streß hab, denn an der Straße bin ich noch nicht entspannt mit den Eselchen und Sultan. Aber wir schafften es zum Waldweg und dort gings wieder besser mit laufen. Zwei Fahrradwanderer hielten an und redeten mit uns, ich meinte dass ich nach Thalheim wollte und er erklärte mmir einen anderen Weg, waas mich total verwirrte. Am Ende ging ich meinen Weg weiter, wieder bergauf und bergab nach Drehbach. Dort fragte ich in der Kneipe, ob ich mit meinen Eseln hier rasten könnte. Das ging. Sie hatten einen gemähten Rasen, so hatten die Eselchen soich doch net ganz satt freßen können, denn Heu wollten sie net so recht. Ich war dafür total satt vom dicken Schnitzel. Ich merkte auch, dass ich echt mehr Fleisch brauch als zuvor, denn es gibt viel Energie und macht ordentlich satt. Die Kneiper waren auch eher zurückhaltend, so hate ich meine Ruhe bei der Rast. ERst am Ende wo es fast schon wieder losging kamen Kinder. Einer aus der Kneipe und die Kinder kamen ein Stück mit mir mit und er erklärte mir die Feldwege nach Herold und Thum, denn meine Wanderkarte hörte jetzt auf und ich mußte mich durchfragen. Ich merkte, dass die Esel nicht richtig satt geworden sind und hatte Schwierigkeiten sie am laufen zu halten. Da sagte ich mir, dass ich das nächste mal nicht mehr nur auf meinen Hunger höre, sondern es muss eben auch fette Wiese vorhanden sein und kein gemähter Rasen. Wir kamen durch Herold, ein kleines verschlafenes Dorf. Die Berge wurden auch kleiner und von dort aus beschrieb mir noch eine Frau den Weg nach Thum. Oben im Dorf waren ein paar Kinder, die an den Eseln erfreuten und auch die Erwachsen fragten neugierig. Ich lief dann weiter und hatte nun echt zu tun, die Esel am Laufen zu halten. Dochj wir schafften es bis Thum. Und da stand ich nun in Thum und kam mitten in der Kleinstadt raus. Ich dachte, scheiße, warum haste nicht weiter hinten an der Weide gehalten, aber nein mein Ehrgeiz trieb mich weiter. Ich wußte gleich nciht wohin mit mir und da kam wie ein Engel, eine Frau mit ihrem Sohn mit dem Fahrrad an. Ihr Sohn hatte ihr von mir erzählt und da kam sie uns tatsächlich mit dem Fahrrad hinterher gefahren, um mir ein warmes Essen, einen A-'Saft, Apfel und einen göttlichen Psalm zu bringen. Wie liebenswert von ihr. Vorallem zum rechten Zeitpunkt. Sie fuhr mit ihrem Sohn noch kurz runter über die Straße, um mir dann zu berichten, das gleich gegenüber ein Bach und Wiese waren. Oh, wie war ich froh, doch noch ein gutes Nachtlager gefunden. Ich dankte ihr sehr für alles. Sie war bescheiden, wie ein guter Gläubiger und hatte zwei verschiedene Augenfarben, blau und blaugrün. Warm. Das sind immer sehr besondere Menschen, Trösterinnen.
Ich ging mit den Eseln nmach unten und sattelte gleich, bei einer alten Mistsammelmaschine oder so, ab. Sasi wollte nicht bleiben, was mich sehr verwunderte. Doch als ich beim Essen saß, wußte ich warum. Ein Haufen von Mücken und Kleinstinsekten unmschwirrte uns. Oh, war das unangenehm. Das Essen erstaunte mich auch sehr, denn als ich die Schüssel öffnete, war Schnitzel mit Blumenkohl und Kartoffeln drinne. Wahnsinn,genau das was ich mir wünschte und ich teuer in der Kneipe bezahlte. So hatte ich gleich zweimal Schnitzel am Tag und merkte, dass es auch so zu mir kommt, wenn ich es wirklich brauche, ohne dass ich groß Geld ausgeben muss. Erwarten darf man sowas natürlich auch nicht, weil es dann auch nicht passiert. Aber wenn man den Wunsch losläßt, kann er sich wohl schneller erfüllen als man denkt. War ein wirklich magisch, göttlicher Moment mit dieser Frau. Ich weiß gar nicht, ob sie sich darüber bewußt war.
Der Spruch neben dem Psalm103, Vers 2
>> Dankbarkeit ist das Geheimnis eines zufriedenen Lebens.
Die glücklichsten Menschen sind nicht immer die, die am meisten haben.
Häufig sind es die, die nicht vergssen, Gott zu danken.
Wer dankt, dessen Freude vertieft sich und sein Leben ist gesegnet.
Wer Gott dankt, wird bewahrt:
in guten Zeiten vor Gleichgültigkeit
und in schweren Tagen vor Verzweifelung. <<
Und Recht hats. Es ist schwer in guten Zeiten bescheiden und dankbar zu bleiben, weils wieder normal wird. Aber wenn man sich bewußt jeden Tag daran erinnert, kann man es leben und man wird mit der Güte, Heiterkeit und Üppigkeit des Lebens belohnt.
Achso, von den Mücken zog ich wieder fort und nahm mir auch vor, das nächte Mal besser zu gucken, was an dem Platz faul ist, wenn Sasi, trotz Müdigkeit nicht bleiben will. Ich zog nur etwas weiter hinter, da war zumindestens kein Mückennest. In dem kleinen Tal war hinter mir eine Siedlulng und Straße und vor mir die B 95. So ruhig wurde es nicht und ungesehen war ich auch nicht. So baute ich mein Zelt auf, um nihct allen Blicken ausgesetzt zu sein. Die Esel fraßen vergnügt. Minielas Schnuofen und Husten hatte sich geheilt zum Glück. Nach der besonderen Kippe, schlief ich fast ein, den ich war durch das lange wandern auch richtig müde geworden und wieder hatte ich keine Muse mehr zum Tagebuch schreiben. Ich nahm mir auch vor, ab jetzt entspannter zu gehen und den Höhenausblick auch mal richtig zu genießen und nicht von Ziel zu Ziel zu rasen. Sonst haben auch die Eselchen bei Zeiten keine Lust mehr mit mir zu wandern.
Außerdem wollte ich ja die Langsamkeit üben, ohne zu streßen. Jeden Tag lerne ich was neues dazu. Ich hab jetzt auch die Kunst raus, die Esel am laufen zu halten, ohne das sie nebenbei freßen wollen. Der Nachthimmel wurde klar und kühl...
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