Sonntag, 18. Mai 2008

01. Juni 07: Oelzschau – Oberholz (Wald) – Großpösna - Liebert Wolkwitz













Besonders gut hatte ich nicht geschlafen, doch wenigstens ohne Probleme. Als wir weiter liefen trafen wir einige freundliche Leute im Ort. Außer einer meckerte, als Sasi auf den Gehweg geschissen hatte. Ich machte es weg und ging nochmal in den Dorfkonsum, weil ich unbedingt was süßes wollte. Kuchen gab es keinen mehr. Auf dem Dorf sind Brötchen und Kuchen schon recht zeitig weggekauft. Die Konsumverkäuferin war aber so lieb und schenkte mir ihren selbst gebackenen Kuchen und wäre am liebsten mitgekommen, wenn sie nicht hier arbeiten müsste.

Am Dorfende wurde gerade Heu gewendet, ein Storch lief immer hinterher, wahrscheinlich auf der Suche nach was freßbarem. Sah lustig aus. Er störte sich nicht an der Heuwendemaschine und ging ihr stets geschickt aus dem Weg. - Vorbei an einer Pferdekoppel, wo sich die Pferde genüsslich auf der Erde wälzten. - Dann wollte ich weiter nach Strömthal an der Straße entlang, lief an einem Reitweg vorbei, welcher durch den Wald nach Großpösna führte. Ich kehrte wieder um, denn wieso soll ich mich wieder so stressen an der Straße, wenn es einen Weg durch den Wald gibt. Sasi streikte nämlich auch schon wieder. Im Wald ging es dann wieder besser. Hier duftete es nach frischer Kamille, die am Feldrand wuchs. Lecker. Im Wald machte ich eine Pause, weil es einfach notwendig war, denn Sasi fing wieder an zu streiken. Doch hier gab s nicht viel zu futtern, so ließ ich sie lose, jedoch an einander gebunden, nach Futter suchen. Zunächst wollten sie mein Futter klauen und dann wollten sie einfach weitergehen, was ich nun nicht so toll fand. Also holte ich sie wieder zurück, bepackte sie wieder und lief weiter. Weit kam ich nicht, denn ein Forstfahrzeug hielt an. Ich befürchtete Ärger zu bekommen, da dies kein Reitweg mehr war. Doch es kam anders. Zwei junge Forststudenten stiegen aus, gaben Sultan eine Leckerei und sprachen mich an.



Der junge Mann hatte mich in Marienberg schon mal gesehen, als er am Teich in seiner Heimat angelte. Sultan sprang auch in diesen Teich, um sich zu erfrischen und was zu trinken. Ich kann mich an den Angler erinnern. Was für ein Zufall, wir freuten uns sehr darüber. Wir unterhielten uns, er kannte auch den Pferdehof Händel in Pobershau, wo ich eine Nacht schlief und den Eselbesitzer, dessen Hengst meine Esel so sehr jagte und sich am Ende Sasi nahm. So schwatzten wir eine Weile. Er erklärte mir den Weg nach Liebert Wolkwitz und dann gings weiter. Das Oberholz war schön, recht jung, aber sehr lehrreich mit Beschreibungen der Fauna und des Tierreichs hier im Wald. Gestaltet von den Forststudenten der Uni Leipzig.

Der Weg führte uns durch Großpösna, wo ich einen Mann nach dem Weg zu Liebert Wolkwitz fragte. Er erklärten mir einen ruhigeren Weg und lud mich dann ein kurz reinzukommen, damit die Tiere und ich was trinken können. Auch hier schwatzten wir ein wenig, er suchte einen Stadtplan und erfreute sich an den Tieren und uns helfen zu können. Ich erfreute mich auch daran. Ich bat ihn mich waschen zu dürfen und durfte sogar gleich duschen, wie belebend es doch ist, wenn man sich den Schweiß richtig runter waschen kann vom Körper und Kopf.

Mit Stadtplan und Beschreibung liefen wir heiter weiter, kamen dabei am Pösnacenter vorbei, wo wir neugierig beguckt wurden. Am Mc Donald wurde Ponyreiten veranstaltet, seltsames Bild so im Gewerbepark. Ich entschloss mich beim Bäcker frisches Brot zu holen, leinte die Esel an und als ich wieder raus kam stand eine kleine Menschentraube um die Eselchen herum. Eine Frau hatte sogar Äpfel und Möhren für die Esel gekauft. Sie kam aus Wismar und derzeit wollte ich noch an die Ostsee, dachte es ist schon leicht zu schaffen. So bot sie mir an, wenn ich da bin bei ihnen zu nächtigen. Tolles Angebot. Ich schrieb mir ihre Adresse auf und dann wars für mich geritzt. Sie spendeten mir noch 10 €. Vielen Dank. Des weiteren beantwortete ich noch ein paar Fragen und weiter ging es über eine Autobahnbrücke nach Liebert Wolkwitz. Dabei verlor ich leider die Äpfel und Möhren der Esel, was ich zu spät feststellte, um nochmal suchen zu gehen. Wirklich schade für die Eselchen.



Ich kam in eine Neubausiedlung aus Einfamilienhäusern bestehend. Da fand sich kein so rechter Platz für uns. Die Wiese vor den Häusern war zu hoch, um darin zu lagern. Dann sah ich einen kleinen Hügel, der bewachsen war mit Gras und Kräutern, aber nicht so hoch. Ging gucken, ob es da eine Möglichkeit gebe, die Esel anzubinden. Die gab es in Form einer Bank. Ich trieb die Esel nach oben, weil sie das nicht so recht einsahen, jetzt noch einen kleinen Berg zu besteigen. Oben angekommen, war ich sehr erfreut über diesen Platz, denn wir waren etwas außer Sichtweite der Häuser und hatten viel Aussicht. Ich klingelte Peter an, denn er wollte heute zu Besuch kommen, da er in der Nähe was zu tun hatte. Er war schon fast da. Ich baute schnell das Lager auf, doch ich war noch nicht ganz fertig als er sich anschlich. Sultan sagte erst was, als ich ihn bemerkt hatte. Super Wachhund! Aber vielleicht, weil er ihn kennt. Ich hoffe es einfach mal.



Wir freuten uns sehr uns zu sehen. Irgendwie wuchsen wir zwei immer mehr zusammen. Er brachte mir einen wunderschönen Kräuterblumenstrauß aus dem Erzgebirge mit, leckere Kräuterbutter mit Bärwurz, Bärlauch und Brunnenkresse. Ich hatte im Oberholz auch etwas Bärlauch gesammelt. Er war allerdings nicht mehr der frischste. Seine Zeit war einfach schon vorüber. Ich baute zu Ende und dann genossen wir ein leckeres Abendmahl in der rot untergehenden Sonne. Der Vollmond stand nun über uns, Goldorange. Was für ein schönes Bild. Leider mit meiner Kamera nicht fotografierbar. Nun, wir tranken Wein, von seinen Eltern selbst gemacht, redeten unentwegt und hatten eine schöne Nacht. Als es anfing zu nieseln gingen wir schlafen.

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