Mittwoch, 6. Juni 2007

20. Mai - Grüna - Pleißa - Limbach - Russdorf


Sasi bekam an diesem Tage einen Kopfschmuck, der auf dem Baum bereithing.


Endstation Russdorf für diesen Tag.


Esel kriegen lecker Heu.


Ich wollte eigentlich nur fragen ob ich Wasser auffüllen kann, bei der guten Familie Landgraf in Russdorf. Wir wurden aber gleich zum Bier eingeladen und die befreundeten Dorfbewohner auch. Das war wirklich schön. Sie kümmerten sich um Schlafplatz beim Bauern Bruno und seiner Familie, gaben was zu Essen und eine kleine Spende.


Für meine liebe Patentante endete die Reise hier, denn es war Sonntag und Montag gehts wiedr normal zur Schicht. Ihre lieben Söhne holten sie ab und die Freundin von Michel war auch dabei, die Maria.


Die Jungs führten uns von Pleißa nach Limbach über Schleichwege.
Die Superbiker oder so ähnlich nannten sie sich.


My aunt and i.

















Die Familie Jahn, im letzten Haus in Grüna, lud uns noch zum Kaffee ein. Erfrischen durften wir uns auch mit einer Dusche, denn es war auch schon wieder ordentlich heiß. Das tat gut. Sie schenkten mir noch Lebensmittel, wovon ich immer noch zehre. Vielen Dank nochmal für eure Hilfe.


Rätsel im Licht?






Rätsel im Licht?


Guten Morgen liebe Tante.




Des einen Graus, des anderen Schmaus!


Frühstück nach etappenweise schlafen. Nie wieder schlaf ich an einer Kreuzung und schöner Aussicht. Stetig kamen Leute vorbei, auch nachts. Ist ja auch romantisch da...

Am Morgen war auch viel los, über Spaziergänger, Roggen und Fahrradfahrer alles dabei. Wir grüßten immer freundlich, die meisten waren auch sehr freundlich, wenige skeptisch. Es war wieder so ein schöner klarer Morgen, dass man keine schlechte Laune haben konnte. Selbst Christine nicht, deren Schlafsack voller Vogellacke war und die schlecht – etappenweise – geschlafen hatte, war gut drauf. Sie ist eigentlich meistens fröhlich, ist halt ihre Natur.

Wir ließen uns die Zeit zum frühstücken und dann hieß es wieder packen. Ich sah einige Misthaufen der Esel nicht mehr, da sie völlig von Fliegen bedeckt waren. Irgendwie eklig und doch faszinierend.

Nach dem packen hielten uns die Leute vom letzten Haus auf und luden uns ein. Sie hatten schon auf uns gewartet. Sie waren sehr freundlich und nüchterner auch viel angenehmer, als am abend zuvor. Die Esel bekamen Gerstenschrot, was wie ich heute weiß, nicht so gut für sie ist, weil es sie viel zu fett macht und sie so was einfach nicht brauchen für ihren Körper. Sultan bekam auch noch lecker Futter und alle Tiere Wasser. Wir bekamen einen schönen Kaffee und ein nettes Gespräch. Am Ende durften wir sogar mal duschen, was sehr wohltuend war, wenn man so durch geschwitzt ist. Da fühlt man sich gleich wie neugeboren.

Sie waren so angetan von meiner Wanderschaft, dass sie mir noch Essen mitgaben, so Zeug vom Militär zur Wasserreinigung, Platonische Getränkepulver, Cappuccino, Büchsensuppen, Nudeln, ... und das alles verpackt in einen hübschen olivfarbenen Teteronbeutel mit weißen Blümchen. War ziemlich viel. Zu guter Letzt schenkte mir die Frau einen Rosenkranz als Glücksbringer und wohl zur Anbetung an die große Mutter. Es war wohl ein besonderes Stück, und wirklich, er ist aus schönem Holz gearbeitet. Dennoch bin ich nicht christlich, auch wenn ich katholisch getauft worden bin. Das einzig Gute daran ist, dass ich eine Patentante habe, die gute und humoristische Christine.

Dann ging es nach Pleißa, dazu mussten wir unter der Autobahn hindurch. Christine fand ein künstliches Blümchenband, in Deutschlandfarben, an einem Baum, wohl noch ein Überbleibsel vom Männertag. Das bekam Sasi um den Kopf und sah jetzt wesentliche farbenfroher aus. Ein Paar fragte, ob wir Aussteigerurlaub machten, was ich nur bejahen konnte. Diese Wort gefiel mir und so wendete ich es häufiger an, wenn Fragen kamen.

In Pleißa mussten wir uns durchfragen nach Limbach und wurden dann von zwei lustigen, frechen Jungs begleitet, die uns eine Abkürzung übers Feld zeigten und uns in die grüne Auenlandschaft führten. Das Erzgebirge lag nun endgültig hinter uns. Das Land wurde flacher und feuchter. Die Pflanzenwelt änderte sich natürlich auch, ebenso die Tierwelt. Oh je, so viele Frösche habe ich noch nie gehört, wie da. Jetzt kam die Auen – und Teichlandschaft.

An einer Wiese im Schatten pausierten wir einige Zeit. Nach Limbach liefen wir nicht rein, sondern überquerten das Naturschutzgebiet bis Rußdorf. Da wollte ich Lager aufschlagen, nur nicht zu spät, weil Christine von ihren Söhnen abgeholt wurde. Zuvor fragte ich an einem Grundstück, ob sie etwas Wasser für uns hätten. Und dann geschah was, was ich nicht für möglich gehalten hätte. Die Leute waren so aufgebracht, dass sie uns einluden und nicht mehr weg ließen.

Sie luden noch einige Nachbarn ein, es wurde Essen aufgetischt und Bier. Die Esel bekamen Heu und Wasser, Sultan kam auch nicht schlecht davon und so saßen wir bis die Jungs kamen bei den Leuten, erzählten, fotografierten und waren fröhlich. Ihr Nachbar, der Bauer Bruno, hatte ein wenig Land und erklärte sich bereit uns für eine Nacht aufzunehmen, worüber ich sehr dankbar war, denn es wurde schon spät und dämmrig. Nico, Michel und seine Freundin Maria fanden uns gleich und brachten Bier und gute Laune mit. Ein schöneren Abschied von meinem Tantchen hätte ich mir gar nicht vorstellen können. Sie war auch recht glücklich mich in sicheren Händen zurück lassen zu können. Dicke Umarmungen und Küsse, dann war sie mit meinen Cousins verschwunden.

Christine genoss die Aufmerksamkeit mehr als ich oder kann einfach besser damit umgehen im Mittelpunkt zu stehen. Ich werde dann meistens unsicher, und so war es auch, als sie weg war. Es wurde ruhiger, ich war auch müde von der Hitze, dem Laufen und vielen Reden. So packten alle Leute mit an und trugen mein Zeug mit rüber zum Bauern Bruno. Herrliche Karawane. Leider gibt es davon kein Foto.

Bruno hatte eine Schafsweide, wo die Esel drauf konnten und ich baute mein Lager davor auf, am Rande der Scheune. Es war eine klare Nacht, so baute ich kein Zelt auf. Später bekam ich noch Besuch von den Nachbarn, die mir ein Wegbeschreibung nach Leipzig ausdruckten, da meine Karte in Grüna zu Ende war. War schön detailliert. Danke nochmal für eure großartige Hilfe und Gastfreundschaft und auch an die Familie Jahn vom frühen Morgen.

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