Kurz nach dem und vor dem neuen Gewitter.
Frische Eier, der lieben alten Dame vom Hof nebenan. Sie hat sie mir sogar hart gekocht. Hab ich mich sehr gefreut. In Frohnsdorf unter Eichen.
Mein Schutzplatz beim ersten Gewitter. Die Eichen hielten Stand. Man soll ja nicht unter Eichen gehen, hab ich gehört.
Das Haus der alten Frau.
Nach verlaufen im Feld von Wolkenburg. Durch größeren Weizen als ich...
...kam ich am Cannabisfeld raus.
Pause in Wolperndorf,nach verlaufen...
Scheiße sehe ich aus nach nder Verlaufaktion und der Hitze...
Schon in Frohnsdorf
Fünf war ich schon wach, weil Sasi meine Futtertasche durchsuchte, das Raubtier. Ich war sogar putzmunter, legte mich aber dummerweise nochmal hin, weil es mir noch zu früh, obwohl es schon dämmerte. Wie dumm von mir, so zog ich erst 10 Uhr los, und der Wald nahm schnell sein Ende.
Wieder liefen wir in der Hitze. Da das Wasser alle war, tränkte ich die Tiere am Teich und lief durchs Dorf. Dort gab es viele Tiere, Schafe, Ziegen, Rinder, Lamas, Hunde, Pferde. Ich traf auf den einen Mann der mir zu Letzt den Weg nach Tibet erklärte. Er gab uns Wasser und Heu. Wir schwatzten noch ein Weilchen miteinander und seinen Nachbarn. Dann erklärten sie mir eine Abkürzung übers Feld nach Wolbernsdorf und weiter ging es.
Leider waren die Wege nicht so vorhanden wie erklärt, so schlug ich mich mit den Esel quer durchs Feld, Disteln, Brennnesseln und hohes Feld. Die Samen der Pflanzen blieben an uns hängen, vor allem an meiner verschwitzten Haut. Als wir endlich aus dem Feld raus kamen ins Freie traute ich meinen Augen nicht. Vor mir lag ein Feld voller junger Cannabispflanzen. Ach, wie schön sie anzusehen sind...
Ich säuberte mich erstmal, studierte die Karte, um herauszufinden, wo ich jetzt eigentlich bin und lief dummerweise den Feldweg hoch, anstatt durch den kleinen schattigen Auenwald, der mich auch nach Wolbernsdorf geführt hätte.
Das Wetter wurde nahezu unerträglich schwül. An der Kreuzung oben angekommen bog ich falsch ab, bemerkte dies aber erst nach knapp 2km, als ich Leute fragte. Ich hätte an der Kreuzung links gemusst und wäre nach 500m in Wolbernsdorf gewesen. Ich ärgerte mich, aber das nützte auch nichts. Also wieder zurück.
Wie ich da ankam, wollte ich zwingend pausieren. Ein großer alter Hof stand da, dort ging ich hin und fragte, ob ich kurz im Schatten rasten und etwas Wasser bekommen könnte. Der Hof wurde von einem alten Mann bewohnt, auch Falken lebten hier und Rinder. Der Stall wurde gerade saniert. Der alte Mann war zunächst etwas skeptisch, aber ließ uns dann doch rasten. Er gab mir die Gelegenheit mich zu waschen und Wasser aufzufüllen. Außerdem schenkte er mir noch leckere Äpfel, die uns sehr mundeten. Ich rastete vor seinem Hof im Schatten.
Wir kamen letztendlich auch noch ins Gespräch und er wünschte mir viel Schutz und Gottes Segen. Auch er erklärte mir den weiteren Weg und warnte mich vor dem heranziehenden Gewitter. Ich freute mich drauf, denn dann würde es wieder kühler werden mit frischer Luft.
Der Weg war zwar gut, aber Sasi lief nicht gut. In Gerbisdorf wurden wir freundlich begrüßt, ein Mann rief mir zu, das er am liebsten mitkommen würde und dann zog das Gewitter auf mit ordentlichen Winden. Oh, war das angenehm. Am Horizont sah ich die Blitze, hörte das Grollen der Donnerschläge, erfreute mich daran und dachte erst später, dass ich jetzt mal irgendwo Lager aufschlagen müsste. Ich betete zu Perchta mit dem dicken Regen noch zu warten und das Gewitter in Entfernung zu halten, kam in Frohnsdorf an, sah weiter oben Wiese und Bäume und gedachte mich in ihren Schutz zu gehen.
Jetzt hieß es zügig laufen, aber ohne Hektik, denn es kamen schon dicke Tropfen den Himmel herab. Immer wieder bat ich Perchta zu warten. Die Esel checkten die Situation und folgten mir so gut sie konnten quer über Feld und Wiese, bis wir oben ankamen. Es war ein schöner Platz, mit einer kreisrunden Erhöhung, welche mit Bäumen, vorrangig Eichen, und Holunder geschmückt war. Unterhalb ihrer baute ich in Windeseile mein Lager auf. Und als ich fertig war, hörte der Tropfenregen auf, denn das Gewitter zog weiter.
Jetzt kam die Abendsonne raus und überall glitzerte es von den Tropfen. Die Luft war frisch und erholsam. Auf einmal kam eine alte Frau zu uns hinter gelaufen mit ihren alten Hund. Sulle muffelte ein wenig. Sie wollte Vogelmiere für ihre Hühner sammeln. Wie sich herausstellte gehörte das Land ihrer Familie. Sie holte dann ihren Sohn und brachte mir frische Eier, Brot, Milch und Saft mit. So eine Gute. Sie hatten nichts dagegen, dass wir eine Nacht blieben. Ich durfte noch Wasser bei ihnen holen und sie kochte mir die Eier noch ab. Vielen Dank dafür. Dann erzählten sie mir, dass es sehr gefährlich ist unter Eichen bei Gewitter zu sein, denn ihre trockenen Äste brechen schnell ab und sind zumeist groß und schwer. Frei nach dem Spruch: „Eichen sollst du weichen – Buchen sollst du suchen!“ Dabei ist zu beachten, das eine einzeln stehende Buche genauso vom Blitzschlag betroffen sein kann, wie andere Bäume. Doch in Baumgruppen ist sie nicht so gefährlich, weil sie nicht so schnell ihre Äste verliert, wie die Eiche.
Ich schaute über mein Zelt und tatsächlich waren viele alte Äste an ihr daran, die leicht brechen könnten. Ich vertraute den Bäumen und bat sie, ihre Äste die Nacht noch dran zu lassen.
So habe ich wieder was dazu gelernt, ein schönes Abendessen - und Sonne genossen. Die Esel hatten auch genug zu essen hier, verfitzten sich ab und zu in der Leine. Miniela Strick ging mal ab, doch lief sie nicht weg. Ich verpackte mein Zeug regensicher, die Esel leinte ich Gepäcksicher an und kroch ins Zelt zum schlafen. In der Nacht zog ein weiteres Gewitter auf, es grollte ganz schön, blitzte und windete. Die Esel blieben ruhig, war mich positiv überraschte. Bei uns blieb alles heil. Wir erlebten unser erstes Gewitter draußen in der Natur. Die Eiche verlor keine Äste und kein Blitz schlug bei uns ein. Göttin sei Dank.
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