Miniela
Schlafwiese in Wolkenburg am Waldrand
Sassi ist aber auch schön, wah?
Sassi
Sassi
Miniela
Ein furchtbar heißer Tag, wir mussten zweimal nachmittags pausieren. Das war hart.
Esel holen sich Energie.
So warm war das. Kurz vor Wolkenburg.
Wiese in Wolkenburg.
Abendstimmung in Wolkenburg
Wieder mal ein schöner klarer Morgen. Wir haben alle gut geschlafen. Brunos Frau und er luden mich zum Frühstück ein, was sehr lecker war. Zuvor bekam ich die Gelegenheit zu duschen. Es sollte ein heißer Tag werden hieß es am Frühstücktisch. Danach wieder packen usw., Bruno gab mir noch etwas Heu für die Esel mit, ich bedankte mich für alles und seine Mutter begleitete mich dann mit zum Bäcker. !0 Uhr war alles schon ausverkauft. Wahnsinn. Doch einige Leute vom Dorf, die sich um uns versammelten, spendeten mir etwas Geld, Brot, Äpfel und Wurst. Einfach so. Toll, Dankeschön.
Mit der super Wegbeschreibung zog ich weiter ins nächstes Dorf. In Rußdorf waren die Menschen offen und freundlich. In Bräunsdorf fühlte es sich schon wieder anders an. Selbst die Eselbesitzer waren zugeknöpft, ihr Esel hatte ziemlich lange Hufe, fast schon gebogene. Es war Mittag und tatsächlich heiß geworden, so pausierten wir im Schatten auf einer Wiese, die leider schon recht abrasiert war. Die Esel fanden trotzdem was. Ich hatte die Befürchtung, dass der Bauer, dem die Wiese gehörte, uns wegjagen würde. Es geschah nichts. Wir wurden in Ruhe gelassen.
Nach zwei Stunden Rast ging es weiter, aber nicht heiter, denn die Esel wollten nicht so recht. Der Feldweg war schottrig, was nicht zu gut für ihre Hufe ist, die Sonne brannte und sie waren noch hungrig. Schwieriges Unterfangen, welches auch mich viel Kraft kostete. Als wir nach Kaufungen abbogen kam ein Teerweg, ich war erleichtert, weil ich dachte jetzt ist es besser für die Hufe. Pustekuchen! Der Teer war weich geworden durch die Hitze. Somit haben wir unsere Spuren auf dem Weg hinterlassen. Ich dachte auch, dass der Teer an den Hufen wohl nicht so günstig ist. An meinen Schuhen war es mir recht egal. Zum Glück hatte mir meine liebe Tante ihre Wandersandalen geschenkt, so musste ich nicht in den Wanderschuhen laufen, in denen ich zweifellos geschwitzt hätte. Meine liebe Schwester riet mir dazu die Sandalen da zu lassen, sie wohl nicht wie das ist, wenn man in der Hitze laufen muss.
Unser Wasser war auch alle, was mich irgendwie doch beunruhigte. Ich lief oberhalb von Kaufungen entlang und kam am Ende bei einem Reit – und Turnierhof raus. Die Pferde in der Koppel regten sich richtig sehr auf, wurden panisch. So große Pferde haben Angst vor uns kleinen. Ein Mann sprach uns an und fragte, ob wir nicht Durst hätten. Oh ja, das hatten wir. Er nahm uns mit in seinen Vorgarten und gab uns Wasser. Wir tranken alle viel und ich spülte gleich meinen Kopf unter der Pumpe aus. Der Mann bot mir an zu bleiben, bei der Hitze geht das doch nicht. So unrecht hatte er auch nicht, doch hatte ich nicht das gute Gefühl zu bleiben, ich füllte Wasser auf und ging dankbar weiter.
Wieder regten sich die Pferde auf, und hopp sprang ein Pferd mit Leichtigkeit über den über 2m hohen Zaun. Wahnsinn. Ich war natürlich total durcheinander. So ein Mist, ich rief um Hilfe. Das Pferd rannte geradewegs in seinen Hof, zum Glück. Das andere Pferd ließ sich wegführen.
Der Besitzer war nicht sehr glücklich darüber und meckerte erst ein wenig rum, ließ uns dann aber in Frieden weiterziehen.
Jetzt ging es eine kleine Straße nach Wolkenburg, nur noch 2km, doch die Hitze war so anstrengend und die Esel unwillig, das ich mich an einer Wiese im Schattenschutz eines Busches , am Rande der Straße niederließ, um erst am späten Nachmittag weiter zu gehen. Hier war ein Teil der Wiese frisch abgesenst wurden, was sie auch gern mal fraßen. Doch als der Bauer kam, um sein Heu einzufahren, klärte er mich auf, das frisches Heu regelrecht gefährlich ist und die Tiere daran sterben können, da es sich chemisch verändert und Gase ausstößt, die zu richtig schlimmen Blähungen führen und die zu Kolik führt und diese wiederum zum Tod. Juhu, aber zum Glück rechtzeitig erfahren. Es muss mindestens sechs Wochen liegen, bis es sich ausreagiert hat. Wieder was dazu gelernt.
Der Bauer ließ uns in Frieden ausruhen. Etwas später kam seine Frau, die alte Erna. Sie setzte sich zu mir und erzählte mir von sich und ihr Leben. Eine liebenswerte, frech fröhliche Frau, mit einen kleinen Hang zum Alkohol. So ganz Problemlos war ihr Leben nicht gelaufen. Aber bei wem ist das denn schon so. Keiner in ihrer Familie nahm sie noch ernst ... schade, denn ich fand sie irgendwie total cool, wie sie im Schneidersitz unten auf dem Boden saß, mein Angebot mit auf die Decke zu kommen ausschlug, schwatzte und kicherte, wie ein kleines Mädchen.
Sie dann wurde von ihrer Enkelin abgeholt und nach Hause gebracht, wozu sie etwas Überredungskunst gebrauchen musste. Ich hoffe, dass es ihr gut geht und sie sich mehr befreien kann. Schlimm, wenn man nicht ernst genommen und bevormundet wird, nur weil man nicht so ist, wie es die anderen gern hätten.
Die Sonnenkraft ließ etwas nach, doch viel kühler war es nicht. Ich ging aber weiter, denn die Esel waren ausgeruht und fingen schon an Quatsch zu machen. Die letzte Stunde bis nach Wolkenstein und hindurch waren nochmal richtig anstrengend, denn es ging steil bergauf. Ein Stück an der B – Straße entlang und dann hoch Richtung Burg. An der Kirche ließ ich mir den Weg zum Wanderweg im Wald erklären, lief daran vorbei ... einer rief mir zu, dass es hier nicht nach Tibet gehe und zeigte mir den Weg zum Wald. Endlich Wald, im Schatten der Bäume. Doch ich lief nicht mehr weit, nur ein Stück rein und dann gleich auf die Wiese am Waldrand.
Hier schlug ich mein Lager auf, zog mir erstmal die nassen Klamotten aus und was trockenes an. Jetzt konnte ich die untergehende Sonne mit einem Bier und einer Kippe genießen. Hatte noch nicht mal richtigen Hunger... Ich fotografierte die Eselchen noch ein wenig in der Abendsonne und breitete dann mein Bett auf der Wiese aus. Im Frühjahr freut man sich immer auf die ersten Sonnenstrahlen, auch so zumeist, aber wenn man unterwegs ist, kann sie fast zum „Feind“ werden. Wenn es dann wieder lange regnet, freut man sich wieder über die Sonne, doch sobald sie wieder zuviel Kraft hat, wünscht man sich einen bewölkten Tag, frisch und ohne Regen.
Große Vögel flogen hier entlang mit durchdringenden Lauten, wie ich morgens erfuhr waren es Fischkraniche, die unten am Teich lebten. Dort lebten auch ein Menge Frösche, die lustig die ganze Nacht ihre Lieder sangen. Bei solcher Erschöpfung schliefen wir gut...
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